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Berufsmaturitätsschule (BMS) als Alternative zum Gymnasium

Die Berufsmaturitätsschule (BMS) ist eine Alternative zum Gymnasium, denn mit dem BMS-Abschluss, der Berufsmatura (BM), kann man auch an der Uni studieren, sofern man noch die Ergänzungsprüfung Passerelle ablegt. Der Vorteil ist, dass man Beruf und Studium durch den Weg über die BMS verbinden kann. Auch Fehlentscheidungen können durch den Besuch einer BMS korrigiert werden, wenn die Lehre doch nicht das Richtige war.

Im folgenden Beitrag erklären wir, was die Berufsmaturitätsschule ist und welche verschiedenen Modelle es gibt, wie lange die Berufsmatura dauert, was man nach der BMS machen kann, was die Geschichte hinter der BMS ist und warum sie für bestimmte Schüler eine gute Alternative zum Gymnasium ist.

Und schliesslich führen wir noch auf, welche Berufsmaturitätsschulen es im Kanton Zürich gibt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist die BMS und welche Modelle gibt es?
  2. Wie lange dauert die Berufsmatura?
  3. Was kann man nach der BMS machen?
  4. Geschichte der BMS
  5. BMS ist gute Alternative zum Gymnasium
  6. Welche Berufsmaturitätsschulen gibt es im Kanton Zürich?

1. Was ist die BMS und welche Modelle gibt es?

Die BMS, also die Berufsmaturitätsschule, früher auch Berufsmittelschule genannt, ist eine Mittelschule, die die Berufspraxis während oder nach einer Lehre mit einer erweiterten Allgemeinbildung verbindet. Die BMS beginnt also entweder nach der obligatorischen Schulzeit mit der Lehre oder nach der Lehre.

Man unterscheidet folgende Modelle bei der Berufsmaturitätsschule:

  • BMS 1 bzw. BM 1: Berufsmaturitätsschule während der Lehre
  • BMS 2 bzw. BM 2: Berufsmaturitätsschule nach der Lehre
  • BMS 1 flex bzw. BM 1 flex (nur bei bestimmten Lehren möglich): Berufsmaturitätsschule beginnt mit der Lehre, aber Ausdehnung des BMSUnterrichtes auf einen längeren Zeitraum; BM-Abschluss erfolgt nach dem Berufslehre-Abschluss

Es gibt fünf verschiedene Ausrichtungen beim Berufsmaturitätsunterricht:

  • Technik, Architektur, Life Sciences
  • Natur, Landschaft und Lebensmittel
  • Wirtschaft und Dienstleistungen (Typ Wirtschaft, Typ Dienstleistungen)
  • Gestaltung und Kunst
  • Gesundheit und Soziales

Mittlerweile macht etwa jeder vierte Berufslernende den Abschluss an der Berufsmaturitätsschule, von denen etwas über die Hälfte eine Fachhochschule abschliessen. An die Universität gehen weniger als 1 Prozent.

2. Wie lange dauert die Berufsmatura?

Die Frage, wie lange die Berufsmatura dauert, lässt sich nicht einheitlich beantworten. Die BMS 1 dauert so lange wie die Lehre. Die BMS 1 flex dauert ein Jahr länger als die Lehre. Und die BMS 2 dauert ein Jahr, allerdings dauert der berufsbegleitende Teilzeitlehrgang im Rahmen der BMS 2 zwischen einem Jahr und zwei Jahren.

3. Was kann man nach der BMS machen?

Man schliesst die BMS mit der sogenannten Berufsmaturität (auch Berufsmatura oder kurz BM genannt) ab und bekommt bei erfolgreicher Absolvierung der Prüfungen das Berufsmaturitätszeugnis. Mit diesem Zeugnis kann man das Studium an einer Fachhochschule beginnen.

Um mit der Berufsmatura an der Uni studieren zu können, also wie mit der gymnasialen Matura das Studium an einer Schweizer Universität, einer Pädagogischen Hochschule (PH) oder einer Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) beginnen zu können, muss man zusätzlich zum Berufsmaturitätszeugnis noch eine bestandene Ergänzungsprüfung nachweisen, die sogenannte Passerelle.

4. Geschichte der BMS

Da in den 1960er Jahren immer mehr potentielle Lehrlinge ans Gymnasium, die Mittelschulen und in Büroberufe gingen, hatte man sich entschlossen, dem durch die Schaffung der Berufsmittelschule (BMS) entgegenzuwirken. Dort sollten begabte Lernende gefördert werden und damit die Lehre für solche Schüler attraktiver werden, die sich weiter schulisch bilden wollten. Der Wettbewerb zwischen Gymnasium und Berufsbildung um leistungsfähige Jugendliche besteht übrigens bis heute.

Ausserdem sollten mit der BMS auch Kinder aus der Unterschicht die Möglichkeit bekommen, eine höhere Bildung in Anspruch nehmen zu können.

Die ersten Berufsmittelschulen im Kanton Zürich begannen im Oktober 1970 mit dem Unterricht, und zwar in Wetzikon, Winterthur und der Stadt Zürich.

Mit Schaffung des Abschlusses der Berufsmaturität (BM) im Jahr 1993 war dann der prüfungsfreie Übergang an Fachhochschulen möglich. Den BM-Abschluss konnte man während der beruflichen Grundbildung machen. Man konnte die Berufsmatura aber auch nachholen, also erst nach der beruflichen Grundbildung absolvieren (BM 2).

Die Fachhochschulen zeichnen sich übrigens durch ihre Nähe zur Praxis, Anwendungsorientierung und die Befähigung für den Arbeitsmarkt aus. Damit zeigt sich auch ihre Verwurzelung in der Berufsbildung.

Im Jahr 2005 wurde dann die Ergänzungsprüfung Passerelle eingeführt, bei dessen Bestehen man das Studium an einer Schweizer Universität, Pädagogischen Hochschule (PH) oder Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) beginnen konnte.

5. BMS ist gute Alternative zum Gymnasium

Früher war die Berufslehre im Grunde eine Endstation. Man konnte allenfalls noch Fachdiplome und Meisterprüfungen ablegen, die aber nicht gleichwertig mit einem Unioder Hochschulabschluss waren. Mit der Einführung der Ergänzungsprüfung Passerelle wurde die Berufsmatura eine Alternative zum Gymnasium, denn nun ist es möglich, bei Bestehen von Berufsmatura und Passerelle ein Uni- oder Hochschul-Studium zu beginnen.

Insbesondere eignet sich die Berufsmaturitätsschule für diejenigen als Alternative, deren Lehre sich als Fehlentscheidung herausgestellt hat, etwa weil ihnen die mit der Lehre offenstehenden Berufe nicht gefallen oder die Entlohnung zu niedrig ist. Heute kann diese Fehlentscheidung nach der Lehre korrigiert werden, indem man die BMS 2 besucht. Wer dann zusätzlich noch die Passerelle-Prüfung macht, hat dieselben Optionen an Uni, PH oder ETH wie jemand mit einer Matura vom Gymnasium.

Aber auch Schüler, die beides machen möchten, also zunächst eine Lehre und dann an die Universität beziehungsweise Hochschule zum Studieren, ist die BMS eine gute Alternative, da sie auf diese Weise Beruf und Studium verbinden können.

Studenten, die von der BMS mit Passerelle zur Universität beziehungsweise Hochschule gelangt sind, haben bereits eine Lehre abgeschlossen und damit einen Vorteil dank des Weges über die BMS. Denn diese Studenten können während des Studiums in ihrem Lehrberuf als Teilzeitkraft ein wesentlich besseres Einkommen generieren als in einem normalen Studentenjob, etwa in der Gastronomie.

Eine weitere Finanzierungsmöglichkeit des Studiums ist die erfolgreiche Beantragung eines Stipendiums, wobei dieses vom Einkommen der Eltern abhängig ist. Die Regeln zum Stipendium sind kantonal verschieden.

6. Welche Berufsmaturitätsschulen gibt es im Kanton Zürich?

Es gibt öffentliche (staatliche) und private Berufsmaturitätsschulen in der Schweiz; auch im Kanton Zürich gibt es beide BMS-Arten. Die Ausbildung an den staatlichen BMS ist im Unterschied zu den privaten BMS jedoch kostenlos.

Um aber an einer BMS aufgenommen zu werden, muss man bestimmte Aufnahmebedingungen erfüllen, die je nach Modell - BM 1 oder BM 2 - anders ausgestaltet sind. In der Regel muss man eine Aufnahmeprüfung zur BMS bestehen. Unter bestimmten Voraussetzungen kann man aber auch prüfungsfrei in die Berufsmaturitätsschule übertreten.

Lesen Sie auch unseren Artikel «Tipps zur BMS-Aufnahmeprüfung 2025 (Berufsmaturitätsschule Zürich) und FAQs».

In der folgenden Auflistung führen wir die Berufsmaturitätsschulen des Kantons Zürich (BMS in Zürich) auf:

  • Berufsfachschule für Lernende mit Hör- und Kommunikationsbehinderung
  • Berufsfachschule Uster
  • Berufsmaturitätsschule Strickhof
  • Berufsmaturitätsschule Winterthur
  • Berufsmaturitätsschule Zürich
  • Berufsschule Bülach
  • Bildungszentrum Zürichsee
  • UNITED school of sports
  • Wirtschaftsschule KV Winterthur
  • Wirtschaftsschule KV Zürich

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